
100 Jahre Hannah Arendt in Marburg - Unser Debattierclub lädt zum Themenabend
Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Einschreibung Hannah Arendts an der Philipps-Universität organisierte der Hannah Arendt Debattierclub Marburg e.V. am 28.01.2025 einen Themenabend, der Aspekte einer Informationsveranstaltung mit denen einer Schaudebatte verband. Der Abend sollte zum einen Einblick in das Leben und Schaffen Hannah Arendts geben, zum anderen aber auch in den Debattiersport. Es handelte sich um ein für unseren Debattierclub erstmalig erprobtes Konzept. Die Gedanken unserer Namenspatin sollten dabei aber nicht zur Diskussion stehen, sondern eine klassische Debatten-Motion im Sinne einer Sportdebatte inspirieren und kontextualisieren.
Der an sich kompetitive Debattiersport und das Konzept der Diskussion stehen in ihrem Ablauf einander oftmals gegenüber. Dennoch glauben wir, dass wir durch Debatten, das bewusste Einnehmen der Perspektive des Anderen und die Auseinandersetzung mit der Gegenseite immer auch dialektisch lernen, ob wir nun selbst debattieren oder zuhören. Mit unserem Themenabend wollten wir die ergebnisoffene Reflexion über ein Themenfeld und die ergebnisorientierte Sportdebatte miteinander verbinden und somit einen Raum schaffen, in dem sowohl kritische Auseinandersetzung, als auch das verbindende, spielerische Zusammenkommen möglich sind. Hier sehen wir die soziale Funktion des Debattiersports vor allem: Der Brückenschlag zwischen Verbindendem durch den Sport und das Spiel und dem gemeinsamen Reflektieren über Inhalte, die einen Perspektivwechsel erfordern, also Philosophie und Politik. Das Ziel soll so immer die Bildung aber auch Förderung der Empathie aller Beteiligten sein.

Die Jubiläumsdebatte in zwei Teilen

Der Abend funktionierte durch eine thematische Zweiteilung:
1) Ein Informationsteil zur Kontextualisierung des Abends über das Leben und Wirken von Hannah Arendt, die Kernthemen, die das Thema der Debatte inspirieren sollten, sowie eine Übersicht über das Debattieren als Sport und den Hannah Arendt Debattierclub Marburg.
2) Eine klassische Schaudebatte, in der zwei Teams unseres Debattierclubs gegeneinander eine geopolitische Streitfrage debattierten. Speziell für den Abend wählten wir das Masters-Format als Regelwerk. Hier handelt es sich um ein 2-gegen-2-Format, das, vereinfacht ausgedrückt, Aspekte des BPS (inhaltlich orientierte Bewertung) mit Aspekten des OPD (quantifizierte Bewertung) vereint und somit, wie wir hofften, einen holistischen und leicht verständlichen Einblick in den Debattiersport und die Auswertung einer Debatte geben konnte.


Die organisatorische Leitung des Abends übernahm Tristan Krause, der den Abendablauf übersah, für den Informationsteil recherchierte und das Thema konzipierte. Bei der logistischen Planung wurde er durch den Vorstand unterstützt. Simon Lucas moderierte durch den ersten Teil des Abends, in dem der Fokus vor allem auf informative Einblicke in die Themen der später folgenden Debatte lag. Eike Quast kümmerte sich um die Betreuung des Publikums und stellte sicher, dass alle Beteiligten ausreichend hydriert blieben :). Mariia Achkasova fotografierte über den Abend hinweg, um die Debatte festzuhalten.
Es debattierten auf der Regierungsseite (Pro): Tristan Krause und Thyra Haythorn gegen die Opposition (Contra): Fernando Kannengießer und Jonathan Solbach. Es jurierten Simon Lucas, Kerstin Ohler und Timon Wendtland.
Wir danken allen Beteiligten sehr herzlich für das Interesse und unserem ganzen Verein für die Teilnahme und Unterstützung über den Abend hinweg. Wir hoffen, dass wir mit unserem Themenabend ein interessantes Konzept ausprobieren konnten, welches sich auf vielfältige Art entwickeln lässt.
Es war ein wundervoller Abend :). Großer Dank an unser Publikum für die schöne Zeit!

